Teamschützen
Aktuelles aus der Styrian Archery Welt
13.11.2013 - Testbericht von Lutz Klaus
Es sind ja nicht die ersten Bögen von Manfred Kaufmann dem Bogenbaumeister von Styrian Archery, die ich in den Händen habe. Diese beiden Exemplare haben absolute Neuheiten aufzuweisen:
Der Longbow „Black Panther“ ist fällt vor allem durch die Verwendung von mehreren Lagen Carbon auf – treffender kann der Name des Modells deshalb nicht sein. Beim Flatbow „White Hunter“ (eine Custom auf Basis VIGOR für mich) kommen u.a. ein neues Wurfarmdesign und ein hochwertigerer Bambus zum Einsatz. Hier harmoniert der Name nicht nur mit der Farbe, sondern auch dem Verwendungszweck. Der optische Eindruck wird durch die saubere Verarbeitung und den ultramatten Lack abgerundet.
Die weißen (!) Sehnen sind schnell aufgespannt. Das erste Problem taucht bei der Pfeilauswahl auf. Der „Panther“ hat nur 52#@29“. Nach längerer Suche findet sich aber auch dafür etwas in der Kiste, bissel besser abstimmen für die Zukunft müsste man es sicher noch. Der Flatbow ist wie bestellt knapp 10 lbs schwerer, Pfeile hier kein Thema. Ich wollte für die Turniere zwar etwas abrüsten, aber alle Versuche endeten bisher in schlechten Gruppierungen. Mit weniger als 60# fühle ich mich nicht wohl. Bei schwachen Bögen fehlt mir die Rückenspannung, ich bekomme einfach keine Ruhe in den Abschuss. Das zur Bogenjagd nicht weniger in Frage kommt, ist sowieso selbstverständlich.
Es ist ein trüber Tag, der Parcours leicht schlammig. Nach zwei Stunde sind die Sehnen so grau wie der Himmel. Meine Stimmung aber ist überaus sonnig. Beide Bögen haben ein tolles Auszugsverhalten und gefühlt überdurchschnittliche Schussleistungen. Auch die Präzision lässt nicht zu wünschen übrig. Einziges „Manko“ ist die seitliche Abweichung der Pfeile beim Bogenwechsel. Die unterschiedliche Geometrie der Bogenfenster kann ich nicht ständig ausgleichen, aber da können die Bögen nichts dafür Für die Zukunft werde ich wohl beim Flatbow bleiben, Howard Hill möge mir verzeihen. Trotz Leuchtnocken, die Dunkelheit vertreibt mich irgendwann aus dem Wald.
Tags darauf, das Wetter ist besser, entstaube ich den Chrono. Ich bin kein „Speedfreak“, aber wissen will ich es trotzdem . Ein Pfeilsortiment zwischen 500grn und 850grn wird eingepackt. Zu den neuen „Styrischen Freunden“ kommt als Referenz mein „Thunderchild“ (ein Hybrid von Big Jim) mit, der exakt das gleiche Zuggewicht wie der VIGOR hat.
Mein Messsystem ist aus „wissenschaftlicher Sicht“ sicher mangelhaft. Ich schieße aus etwa einem Meter Entfernung drei gleichschwere Pfeile durch den Chrono und mittle das Ergebnis. Den Auszug (ca. 29“) messe ich nicht bei jedem Schuss exakt nach. Letztlich geht es ja nur um eine Bestimmung der Größenordnung, meine Haltung ist ziemlich konstant.
Spezielle „Messsetups“ mit ultradünnen Sehnen, Release u.ä. lehne ich aus Gründen der fehlenden Praxistauglichkeit ohnehin ab. Mit dem von mir verwendeten Setup ist der Bogen „jagdtauglich“, also eine stabile 14-Strang-Sehne, eine lange Mittenwicklung, Messingnockpunkt, normaler Handschuh usw. Einen zweiten Chrono zur Kontrolle des Geradeausfluges habe ich auch nicht. Selbst der Erste ist nur geborgt.
Die Ergebnisse (s. Grafik) können sich wirklich sehen lassen. Etwa 180ft/sec bei 10grn/lbs., da braucht sich niemand verstecken. Besonders der „White Hunter“ besticht zudem durch die Werte mit ultraschweren Pfeilen. Über 160 ft/sec bei 14 grn/lbs (=> 840 grn absolut), da sollte er seinem Namen wohl alle Ehre machen.
Nebenbei erstaunlich: Der Flatbow hat steht dem Hybriden in nichts nach - die Messwerte sind praktisch deckungsgleich!
— mit Manfred Kaufmann.
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